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Allgemeines - Bewegte Mattscheiben

Als Grundsatz weist eine Mattscheibe ein gewisses Korn auf. Wenn die Mattscheibe starr im Adapter verbaut ist, dann ist dieses Korn im endgültigen Film statisch immer an der gleichen Stelle sichtbar. Um diesen Effekt aufzuheben, kann man die Mattscheibe in Bewegung versetzen.

Rotierende Mattscheibe
Soweit mir das bekannt ist, geht dies auf die erste Version des kommerziellen Adapters mini35 von P+S Technik zurück. Hier wurde die Mattscheibe rotiert. Dadurch, dass die Mattscheibe sich dreht, ist das Korn in jedem Frame einer Aufnahme an einer anderen Stelle, und somit nicht mehr statisch im Bild zu sehen. Je nach Umdrehungsgeschwindigkeit verwischt das Korn komplett und ist gar nicht im Bild zu sehen.

Selbstbauer haben diese Form der bewegten Mattscheibe auch für sich entdeckt, und sehr beliebt ist hier die Verwendung von alten CD-Playern. Dabei wird der Motor inklusive Spindel ausgebaut und in den Adapter eingebaut. Dann ist nur noch eine Mattscheibe in Form einer CD erforderlich, die auf die CD-Halterung aufgedrückt wird. Als Mattscheibe kommt dann oft die Plastikscheibe zum Einsatz, die in CD-R-Kaufspindeln zu oberst aufliegt, und die eigentlichen Rohlinge schützen soll. Diese gibt es je nach Marke entweder voll transparent, oder manchmal tatsächlich mit einer rauhen Mattscheiben-artigen Oberfläche. Ist die Oberfläche bereits milchig, kann so eine Dummy-CD direkt als Mattscheibe verwendet werden. Ist sie transparent, so kann sie mit geeigneten Mitteln (z.B. feinem Sandpapier) so angeschliffen werden, daß sie entsprechend Mattscheiben-artig wird. Alternativ wird oft auch über angeschliffenes Glas in Form einer CD geredet. So eine Lösung habe ich aber bisher nie realisiert gesehen.
Nachteilig bei der rotierenden Mattscheibe ist die Tatsache, daß die Mattscheibe mindestens einen Durchmesser von 2x dem Aufnahmeformat + Achsendurchmesser haben muss. Dadurch wird so ein Adapter recht groß.
Ausserdem darf es keine Unwuchten geben, damit die gesamte Konstruktion nachher nicht in unerwünschte Vibrationen gerät, die das aufgenommene Bild wackeln lassen.

Vibrierende (oszillierende) Mattscheibe
Auch hier ist wieder die Firma P+S Technik vorne. In neueren Varianten des dort angebotenen kommerziellen 35mm-Adapters kommt keine rotierende Mattscheibe mehr zum Einsatz sondern eine oszillierende. Dabei wird die Mattscheibe durch irgendeine Konstruktion (vermutlich auch einen Motor oder Piezo) zweidimensional in eine kleine, wackelnde Bewegung gebracht. Das stehende Korn wird dabei auch verwischt. Der Vorteil liegt vor allem darin, daß die Mattscheibe nun nicht mehr so groß zu sein braucht, da diese Bewegungen höchstens einige wenige Teile eines Millimeters Platz brauchen, und es nicht soviel ungenutzte Mattscheibe gibt wie bei der rotierenden Variante. Die Bauform kann also kompakter sein.
Dafür gibt es allerdings auf Seiten der Selbstbauer keine bisher bekannten Standardbauteile wie den o.g. CD-Motor, um das nachzubauen. Nach meinen Erkenntnissen gibt es zwar einige Versuche, aber keinen bisher bekannten Selbstbau-Adapter, der das Oszillator-Prinzip erfolgreich umsetzt. Auch hier ist zu beachten, daß die Vibration so gleichmäßig ist, daß sie nicht die gesamte Kamerakonstruktion zum Wackeln bringt.

Weitere Formen der Bewegung der Mattscheibe sind mir bisher nicht bekannt. Die Bewegung ist aber eine der effektivsten Maßnahmen, um das störende stehende Korn aus dem Bild zu bekommen. Die Qualität der Mattscheibe kann dabei durchaus etwas niedriger sein, da die Bewegung entsprechende Nachteile ausgleicht. Der mechanische und elektrische Aufwand beim Selbstbau ist jedoch höher. In der Regel muss der gesamte Adapter-Body selbstgebaut werden. Die Kombination von guten Mattscheiben und einer bewegten Variante kann natürlich auch nicht stören.

© 2004-2011 Frank Gehde